Sonntag, 17. Februar 2013

Das Abenteuer beginnt

Heute um 9:30 Ortszeit (5 Uhr MEZ, 4 1/2 Stunden Zeitunterschied!) indischen Boden betreten. Das war etwas enttäuschend, wohl auch wegen des grauen Himmels mit Regen. Der Flughafen macht einen leicht überdimensionierten Eindruck (Nach BER-Maßstab: hier gibt es 24 Gepäckbänder, nicht 10).
Sim-Karte und Bargeld besorgen war problemlos. Aber Vespasian hatte doch unrecht: Von wegen "Pecunia non olet". Die indischen Scheine stinken anfangs erbärmlich. Entweder die Scheine waren taufrisch und rochen nach Druckerfarbe, oder ich habe mich dran gewöhnt, denn später ist es mir nicht mehr aufgefallen. Egal, aber gewöhnen muss man sich hier an Manches.


Von wegen der in vielen Reiseführern erwähnten Unzuverlässigkeit: ich wurde am Ausgang wie mit dem Hotel vereinbart von einem Fahrer erwartet. Die Fahrt und das Fahrzeug waren abenteuerlich. Fahrstil und Hupkonzert übertreffen locker den Verkehr in China (das bekanntlich Italien um den Faktor 4 übertrifft).

Das Hotel hat die besten Jahre schon gesehen, am eindrucksvollsten ist die Lobby, das Zimmer dafür kalt und feucht - aber großzügig. Jetzt habe ich einen Heizofen...
Also besser auch bei kurzem Zwischenstop nicht am Flughafen sondern in der Stadt ein Hotel buchen.

An eine Fahrt rein nach Dehli war anfangs wegen des Wetters nicht zu denken. Ich habe mich auf einen Spaziergang rund ums Hotel beschränkt. Dabei hat sich der ziemlich traurige erste Eindruck bestätigt. Unterwegs vom Flughafen sah ich Leute, die unter der Hochstraße kampierten; vor allem aber: überall liegt Müll rum. Slumdog Millionär im warmen Kino ist doch was anderes als die bittere Realität. Man lernt sogar die deutsche Mülltrennmentalität angesichts der Massen von in erster Linie Plastikmüll schätzen.

Zumindest ein Teil des Mülls wird vermutlich von den so genannten Unberührbaren  "verarbeitet". Ein Blick aus meinem Fenster zeigte vor ca. 3 Stunden einen Berg Plastikgeschirr und -flaschen, jetzt ist alles verarbeitet und mit dem Lastenfahrrad weggeschafft.

Ich hoffe auf den Himalaya. So schlimm wie rings um den Flughafen kann es nicht überall sein.  Aber immerhin spielt man da Kricket - zwar nicht im feinen Zwirn aber mit großer Begeisterung.

Noch ein Letztes: angesichts der vielen streunenden Hunde bin ich froh, gegen Tollwut geimpft zu sein.

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