Montag, 11. März 2013

Die Götter sind da!



Nicht nur die Götter, nein Heerscharen von Leuten aus den Dörfern rund um Mandi sind neben hunderten von Händlern in die Stadt eingefallen. Es ist eine Stimmung wie Fronleichnam und Karneval zusammen, dazu Riesenrad und Schiffsschaukel.

Eigentlich sind es gar keine Götter, die da unter Entfaltung größtmöglichen Lärms in die Stadt getragen werden. Es sind Stellvertreter, also so zu sagen Stuntmen - and women. Die echten bleiben im Tempel. Göttinnen spielen eine wichtige Rolle im Hinduismus, manchmal weiß man nicht so recht ob Männlein oder Weiblein. Mehr als 200 göttliche Stellvertreter, groß und klein, dick und dünn, freundlich und grimmig, werden mit dem Schall der Himalaya-Horns und dem auf die Dauer etwas eintönigen Trommeln der zahlreichen (männlichen) Begleiter zum Festplatz geleitet.

 Der liegt in unmittelbarer Nachbarschaft de Instituts, in so fern ist den ganzen Tag für Stimmung gesorgt. Die Götter begrüßen sich freundlich, manchmal herzlich durch wilde Tänze der Träger. Man hat sich schließlich ein ganzes Jahr nicht gesehen.


Die Verbindung der Shivratri - des Hinduistischen Festes zur Verehrung der Götter mit den Stars Lord Vishnu und Lord Shiva - mit einem Markt hat historische Gründe. Einer der Fürsten von Mandi versprach Anfang des 18. Jhd., nachdem er nach 12 Jahren Kerker wieder ins Amt kam, jährlich die Shivaratri  gemeinsam mit einer Kirmes zu veranstalten. So sieht es auch aus.


Aus der Ferne hat der Markt etwas Pittoreskes, bei näherem Hinsehen fühlt man sich auf den Weihnachtsrummel auf dem Schlossplatz erinnert. Wie bunt das Angebot ist sieht man am Besten auf den Bildern. Mittlerweile hat sogar  Bollywood Einzug gehalten. Die Klänge, denen ich seit mehreren Stunden ausgesetzt bin, haben so gar nichts mit geistlicher Musik zu tun.

Den Göttern habe ich heute Teile meines Haupthaars geopfert. Damit soll es aber auch genug sein.

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